Dem Club 27 anzugehören, das bedeutet Teil einer tragischen und faszinierenden Elite zu sein. Denn nur, wer als Genie mit 27, auf dem Höhepunkt und am eigentlichen Beginn der musikalischen Karriere den Tod findet, geht in diese Gemeinde ein. Hinterlassen sind der Nachwelt ihre tiefsinnigen Liedtexte, die in der heutigen Zeit wichtiger
sind als je zuvor. Sie zeigen uns auf, wie wir die Welt neu überdenken können, um so die Oberflächlichkeit des Alltags zu durchbrechen.
Eine weitere Hinterlassenschaft des Club 27 ist das möglicherweise unlösbare Rätsel: Was hat diese Menschen angetrieben und ihre Leben so aus der Bahn geworfen? Auf der Suche nach Antworten versenkte ich mich in eine Betrachtung von sechs Mitgliedern des Club 27: Ihr Leben voller Leidenschaft und Zerrissenheit, dem rauschhaften Triumph auf der Bühne und der Realitätsflucht in den Drogenkonsum. Dabei war ich jedoch nicht auf der Suche nach der Ikone, dem unnahbaren Antlitz. Ich wollte die Person finden, einen Menschen mit Kindheit
und Geschichte.
Durch die Reduktion der Farben, sowie dem Fokus auf das Gesicht ohne Hintergrund oder Körper, tritt das menschliche Antlitz in den Blick. Geführt von meiner intuitiven Technik mit dem Malmesser, suchte ich Antworten im Gesicht und vor allem in den Augen dieser Menschen zu finden. Im Gesicht ist die Lebensgeschichte des Menschen eingeschrieben, doch das Auge lässt die Seele erblicken.